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DER LETZTE ROMANTIKER

Friedrich Ludwig Berzeviczy, der 1938 nach seiner Emigration nach Italien den Namen Federico von Berzeviczy-Pallavicini annahm, bedeutete für die eher konservative Einrichtung vis-á-vis der Wiener Hofburg vor allem eine frische Brise mit nachhaltiger Auswirkung.
Der verarmte Spross einer ungarisch-italienischen Adelsfamilie hatte in Wien die Schule besucht und dort studiert. In den frühen 30-iger Jahren führte der renommierte Architekt Josef Hoffmann (1870-1956), der Federicos künstlerisches Talent schätzte, den jungen Mann zum Demel. Nachdem Hofmann eine der vielen sensationellen Innenarchitektur-Designs von diesem aufstrebenden jungen Künstler gesehen hatte, erklärte er Berzeviczy zum „Letzten Romantiker.“
Federico Berzeviczy-Pallavicini begann mit einer Serie von innovativen Auslagen-Designs, die kein Wiener zuvor gesehen hatte. In seinem Büro im zweiten Stock stand ein 1:1 Modell von den Geschäftsauslagen, die er als Versuchskulisse benutzte für alle geplanten Dinge, bevor sie für die Auslagen im Erdgeschoß realisiert wurden.
Bis zum Verkauf der Confiserie im Jahre 1972 schuf Berzeviczy-Pallavicini spektakuläre Märcheninszenierungen aus exquisiten Materialien und aufwändigen Designs—und das für alle Jahreszeiten und Feste. Für ihn waren die Auslagen des Cafés ein „Theater der Straße“, das er zur Freude und zur Unterhaltung der Passanten gestalten wollte, für die ein Besuch beim Demel unbezahlbar war.
Bis heute erkennt man in den saisonalen Auslagen von Demel den starken Einfluss von Berzeviczy-Pallavicini. Seine Illustrationen sind auf den Wänden im 1. Stock zu erblicken und seine erfolgreichsten Verpackungsgestaltungen sind im Shop erhältlich.